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WAS IST KONSOLIDIERUNG?
Unser Gehirn speichert grundsätzlich alles zuerst im Kurzzeitgedächtnis oder Arbeitsgedächtnis. Das sind Speicherzeiten von einigen Minuten bis wenigen Stunden.
Je emotionaler eine Situation ist oder je wichtiger ein Wissen für uns ist, desto länger wird etwas abgespeichert. Das Gehirn verschiebt die Erinnerung, inklusive der damit verbundenen Emotionen, ins Langzeitgedächtnis. Gleichzeitig verknüpft es die bereits bestehenden Erinnerungen mit den neuen Erinnerungen, wenn das Unterbewusstsein einen Zusammenhang zwischen den beiden Erinnerungen finden kann. Ein neurales Netzwerk entsteht. Über Nacht wird alles abgespeichert und ins Langzeitgedächtnis verschoben. Diesen Vorgang bezeichnet man als Konsolidierung.
Wenn es um Ängste, unerwünschtes Verhalten, Glaubenssätze, Blockaden, mangelnden Selbstwert und viele weitere Themen geht, funktioniert das genau auf die gleiche Art und Weise. Erinnerungen werden gespeichert, miteinander verknüpft und ins Langzeitgedächtnis verschoben. Programme, die dir bewusst sind, kannst du einfach verändern. Doch was ist mit den Programmen, die unbewusst ablaufen?

DIE HIRNPLASTIZITÄT UND DAS FENSTER DER RE-KONSOLIDIERUNG
Lange ging die Wissenschaft davon aus, dass solche Speicherungen fix und unveränderbar sind. Dass eine Erinnerung grundsätzlich nicht mehr gelöscht oder verändert werden kann. Dass eine Angst zwar vermindert, aber nie "gelöscht" werden kann. Im Jahre 2000 hat die Neurowissenschaft eine spannende Entdeckung gemacht. Erinnerungen und damit einhergehende Emotionen können komplett desensibilisiert bzw. neutralisiert werden! Sie haben die Möglichkeit der Re-Konsolidierung entdeckt.
Aktiviert man unbewusste Erinnerungen / Emotionen und das dazugehörende neurale Netzwerk, dann ergibt sich ein Fenster von ca. 5 Stunden, in denen die neuralen Zellen umprogrammiert werden können. Man kann dem Unterbewusstsein in diesem Zeitfenster neue, positive Informationen hinzufügen und dadurch neutralisiert sich das ganze neurale "negative" Netzwerk.
Ein Beispiel:
Eine 38-jährige Frau hat in ihrem Unterbewusstsein eine Situation abgespeichert, in der sie mit 7 Jahren auf dem Pausenplatz gedemütigt wird. Das Unterbewusstsein speichert das Ereignis ab mit dem Gefühl: Andere Menschen können mich demütigen. Also vermeide ich öffentliche Räume mit vielen Menschen. So entsteht zum Beispiel eine soziale Phobie. Dieses Programm ist der Frau jedoch unbewusst. Die Erinnerung ist zwar da, aber man bringt diese nicht in Zusammenhang mit der Phobie.
EIN VORGEHEN IN DER THERAPIE
In der Psychosensorik aktiviert man nochmals dieses neurale Netzwerk "Pausenplatz". Am besten in einem Trancezustand oder dem Zustand einer Tiefenentspannung. Dazu verwenden wir diverse Techniken (siehe auch unseren Lerninhalt der Ausbildung zum Psychosensorischen Mentalcoach). Im Prinzip geben wir dem Unterbewusstsein (dem Gehirn) den Befehl, die ursprüngliche Situation zu finden und zu aktivieren.

Durch die Aktivierung des Netzwerkes öffnet sich das Fenster der Re-Konsolidierung. Durch Desensibilisierungs-Techniken und Techniken wie Inneres Kind, Vergebung, Innere Dialoge etc. fügen wir der ursprünglich negativen Situation entsprechend positive Gedanken und Gefühle hinzu.
Das Unterbewusstsein speichert die Situation neu ab mit den neuen zusätzlichen Informationen. Vor allem in der Nacht findet eine Re-Konsolidierung statt. Das Unterbewusstsein bewertet neu. Dadurch wird das negative neurale Netzwerk in ein positiv neurales Netzwerk verändert. Die belastende Emotion kann nicht mehr hochkommen. Das Gehirn hat sozusagen ein Update erhalten 🙂 Und ganz wichtig: Ein höheres Bewusstsein ist für die Klientin entstanden!
Wie mächtig diese Techniken sind, erleben wir als Therapeut / Mentalcoach jeden Tag!
Jahrelange Phobien, Ängste, Blockaden oder auch körperliche Symptome lassen sich so grundlegend verändern. Wir erschaffen sozusagen ein neues Programm. Viele Klienten erfahren so ein ganz neues Lebensgefühl.
Möchtest du lernen, wie man diese Techniken an sich selbst anwendet? Oder möchtest du anderen helfen können, ihre Programme effizient und schnell zu verändern?
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